Was, wenn „abweichend“ gar nicht krankhaft ist
– sondern einfach nur anders?
BDSM, Dominanz, Unterwerfung, Schmerz, Lust – für viele Menschen Realität, für andere ein Tabu. In diesem Seminar öffnen wir den Blick für die Vielfalt sexueller Ausdrucksformen jenseits der Norm. Statt Vorurteile zu reproduzieren, schaffen wir Raum für Wissen, Reflexion und therapeutische Kompetenz im Umgang mit Themen, die oft im Schatten stehen – aber in der Praxis immer öfter präsent sind.
Datum: Sonntag, 31. August 2025
Kurszeiten: 09:15 – 12:30 Uhr & 13:45 – 17:15 Uhr
Ort: ISP Zürich, 2. OG, Grossmünsterplatz 6, 8052 Zürich
Anzahl Teilnehmer*innen: 15 – 25 Personen

Für Studierende und interessierte Fachpersonen
Sexualität ist vielfältig – und das Spektrum sexueller Ausdrucksformen geht weit über das hinaus, was gesellschaftlich als „normativ“ gilt. In diesem Seminar richten wir den Blick auf BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) sowie andere Konzepte alternativer Sexualität und beleuchten deren Bedeutung für die sexualtherapeutische Arbeit.
Seminarziele
Das Ziel des Tagesseminars ist es, Fachpersonen in ihrer professionellen Haltung und Handlungssicherheit im Umgang mit Klient*innen zu stärken, die BDSM oder andere alternative sexuelle Lebensweisen praktizieren. Dabei geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Reflexion eigener Haltungen und Werte im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Norm, individueller Freiheit und therapeutischer Verantwortung.
Inhalte
- Einführung in BDSM und alternative Sexualitäten:
Klärung zentraler Begriffe und Unterscheidungen – Was zählt zu BDSM? Welche weiteren Ausdrucksformen sexueller Vielfalt sind relevant für die therapeutische Praxis? - Psychologische und gesellschaftliche Perspektiven:
- Einblick in die Geschichte und gesellschaftliche Entwicklung von BDSM
- Diskussion häufiger Vorurteile und Stereotype
- Auseinandersetzung mit Pathologisierung, Stigmatisierung und deren Folgen für die psychische Gesundheit
- Forschung & aktuelle Datenlage:
- Prävalenzzahlen, psychisches Wohlbefinden, Resilienz und Risiken
- Zusammenhang von BDSM-Praktiken und psychischer Gesundheit auf Basis aktueller Studien
- Therapeutische Praxis & Fallarbeit:
- Welche Anliegen bringen Klient*innen mit BDSM-Hintergrund typischerweise mit?
- Wie gelingt ein sensibler, respektvoller Erstkontakt?
- Welche spezifischen Interventionen haben sich bewährt?
- Wie lässt sich die therapeutische Allianz stärken bei Themen, die mit Scham, Grenzerfahrungen oder Machtverhältnissen verknüpft sind?
- Selbstreflexion & Haltung:
- Eigene Normen, Werte und mögliche Berührungsängste
- Rolle der Therapeut*in als Halt gebende, akzeptierende und zugleich strukturierende Begleitung
Das Seminar bietet Raum für Austausch, Reflexion und fachliche Diskussion – und ist ausdrücklich offen für alle, die sich mit sexueller Vielfalt und der therapeutischen Begleitung alternativer Lebensweisen vertieft auseinandersetzen möchten.
Zielgruppe:
Studierende der Sexualpädagogik, Sexualtherapie oder Psychotherapie, sowie Fachpersonen aus Beratung, Therapie, Medizin, Pädagogik und verwandten Disziplinen.
Teilnahmebestätigung:
Wird nach Abschluss des Seminars ausgestellt.
Teilnahmegebühren:
- CHF 250.– für externe Fachpersonen
- CHF 200.– für ISP-Studierende
- CHF 150.– für Personen, die Praktikums- oder Hospitationsplätze am ISP anbieten
Early-Bird-Angebot:
Bei Anmeldung bis 01. Juni 2025 profitieren Sie von einem Rabatt von CHF 30.– auf die Teilnahmegebühr.

Leitung:
Carina Pflumm kommt ursprünglich aus der Pädagogik, merkte aber früh, dass das System Schule für sie nicht der richtige Ort ist. Über Umwege führte sie ihr Weg in die Psychologie und später in die Sexualtherapie – mit einem besonderen Interesse für all das, was gesellschaftlich oft als „falsch“ oder „pervers“ gilt. Heute unterrichtet sie mit grosser Freude Fachpersonen und verbindet dabei ihre pädagogische Grundlage mit therapeutischer Erfahrung und einer Haltung, die Menschen in ihrer Vielfalt ernst nimmt.
